Blick ins Land
Entwurf
Installation für die Klosterkirche Traunstein im Rahmen der Offenen Jahresausstellung des Kunstvereins Traunstein
Jahr: 2021
Format: diverse, Gesamtzeichnung 29,7 x 42 cm, Einzelzeichnungen 21 x 29,7 cm und 14,5 x 21 cm, Modell 1:1
Technik: Zeichnung Fineliner auf Papier, CAD Zeichnung, Foto
“Blick ins Land”
Aufbau der Installation
- ca. 1400 – 1500 abgebrochene Rundhölzer, Durchmesser ca. 3,5 cm, werden im Raster von 25 cm im Kirchenraum auf einer Fläche von ca. 8,70 x 12m aufgestellt, durch die Verdichtung entsteht ein flächiger Eindruck, eine Landschaft. (Größe und Anordnung der Installation im Kirchenraum sind variabel)
- Höhe der Rundhölzer ca. 20 – 80 cm, die Bruchstellen bilden eine Mikrolandschaft ab.
- keine Fixierung der Hölzer am Boden, maximal schonender Umgang mit dem neu sanierten Raum, dadurch bekommt die Installation eine Labilität.
- “Trampelpfade” mit einer Breite von ca. 40-60 cm durchziehen das Feld, Wegekreuzungen ermöglichen einen Richtungswechsel. Die Anzahl der Pfade und die Größe der dadurch entstehenden Inseln ist variabel.
- kleine Modellbaufiguren im M 1:87 (ca. 50 Stück) sind auf den abgebrochenen Holzlatten im Inneren der Inseln platziert und auf den ersten Blick mit freiem Auge kaum wahrzunehmen.
- Die Figürchen zeigen verschiedenste Lebenswirklichkeiten einer globalisierten Welt, diese können über ein Teleskop, das auf einem Stativ aufgestellt ist, gesucht und im Detail begutachtet werden.
- Eine Handyhalterung am Teleskop ermöglicht zusätzlich das Fotografieren der Figürchen und der Installationsdetails.
Inhalt der Installation
Die Installation ist Interaktiv und kann nicht in vollem Umfang ohne Aktivität der Betrachter:innen erfasst werden. Je aktiver die Hingabe an die Installation erfolgt, desto intensiver wird das sinnliche Erlebnis und desto mehr inhaltliche Schichten können freigelegt werden. Es geht dabei sehr wesentlich um Ordnung, Macht, Brüche und Labilität.
- Die Rasteranordnung der Rundhölzer steht symbolisch für Ordnung und System, aber auch für Kontrolle und Macht.
- Das Durchschreiten des Feldes braucht große Vorsicht, denn die Rundhölzer können umfallen und einen Dominoeffekt auslösen. Dadurch wird die Installation dynamisch und sich möglicherweise öfters verändern, das Thema der Labilität wird unmittelbar und spürbar.
- Das Fotografieren spiegelt die Realität des Beobachtens, Observierens, Dokumentierens und unmittelbaren Verbreitens des Lebens Anderer über Soziale Medien wieder.
- Der Blick auf Schicksale und Themen aus einer gesicherten und Erhabenen Position bildet den Kern der Installation. Ein Machtspiel – während gleichzeitig große und globale Umwälzungen im Gange sind, sei es gesellschaftlich, politisch oder ökologisch. Die extreme Vertauschung der Maßstäbe macht dies spürbar.
- Die Installation basiert auf einem starken Raumbezug zur ehemaligen Kirche, u.a. zu den Texten an der Decke, es entsteht ein Spannungsfeld zwischen Oben und Unten, zwischen Groß und Klein, Vergangenheit und Gegenwart, gleichzeitig eröffnet sich der Blick und die Frage in und an die Zukunft.
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Helmut Mühlbacher
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