atmungsaktiv
Installation
Jahr: seit 2009
Format: ca. 1,50 x 5,00 x 3,50 m
Technik: Frischhaltefolie, Perlonschnur, Holzleisten
Ausstellung „Synaptische Felder“ im Kunstverein Ebersberg
(…) Bevor ich auf die einzelnen Arbeiten eingehen werde, ist es mir ein Anliegen, dieses Gemeinsame, Verbindende der Positionen mit Ihnen etwas näher zu betrachten. Zum einen findet es Ausdruck in Form des Ausstellungstitels: „Synaptische Felder“. Mit dem Untertitel Kommunikation und Grenz-Erfahrung wird er spezifischer und weist in eine bestimmte Richtung.
Natürlich ist jede Form von Kunst auch Kommunikation: Kommunikation des Künstlers mit dem entstehenden Bild, Kommunikation zwischen Kunstwerk und Betrachter, Kommunikation innerhalb des Bildes, Kommunikation der Arbeiten untereinander, Kommunikation, die entsteht zwischen den Besuchern. Kommunikation verbindet und macht auch Grenzen erfahrbar. Das Spezifische nun an dieser Ausstellung ist, dass alle Arbeiten auf unterschiedlichen Ebenen Kommunikationsprozesse untersuchen und in Gang setzen und dabei Grenz-Erfahrungen in der jeweiligen Weise ganz bewusst thematisieren.
Lassen Sie mich nun anhand dieses Gedankenfadens konkret zu den einzelnen Arbeiten übergehen. Vorausschickend möchte ich sagen: Es geht mir nicht darum, die Arbeiten zu erklären oder zu analysieren, meine Ausführungen und persönlichen Eindrücke können lediglich Hinweise oder ein Anstoß sein, worauf Sie Ihre eigenen Assoziationen finden und Erfahrungen mit den Arbeiten machen werden.
(…) es werden neue Sichtweisen eröffnet durch den Folienraum von Helmut Mühlbacher. Die Transparenz und Fragilität dieser Installation scheint mir sehr passend zu Jess’ Handschrift.
Wie eine durchsichtige wabernde Haut oder ein dünner Film legt sich die Folie zwischen den Blick des Betrachters und den Arbeiten an der Wand. Indem Sie sich im Raum bewegen, können sich ganz neue Blickwinkel und Perspektiven eröffnen und Bedeutungsinhalte der Bilder verstärken oder verschieben.
Helmuts Installation mit Titel „atmungsaktiv“ ist aus konventioneller Frischhaltefolie gestaltet und ist nicht ohne den umgebenden Raum zu denken. Sein Anliegen war es, eine Innen-Außen-Situation zu schaffen, die dennoch den gesamten Raum überblicken und ihn neu wahrnehmen lässt. Der Folienraum kann sowohl visuell als auch akustisch erlebt werden. Geht man durch ihn hindurch, entsteht ein Luftzug, der die Folie bewegt und knistern lässt.
Der Raum im Raum beinhaltet vor allen Dingen auch interaktive Aspekte. Begegnungen mit Menschen auf der anderen Seite der Membran können neu oder anders erlebt werden. Es entsteht eine gewisse Irritation in der Wahrnehmung, die uns die Situation, in der wir stehen, vor Augen führt. Kontaktaufnahme mit dem Gegenüber wird einerseits erschwert, andererseits jedoch durch die Bewusstmachung der Trennung erst ermöglicht. Ich möchte Sie dazu auffordern mit dem Innen und Außen zu spielen und Ihre eigenen Erfahrungen damit zu machen.
Auszug aus der Rede von Kuratorin Gisela Heide
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Helmut Mühlbacher
Triftweg 14a
83278 Traunstein
Tel.: 0173 / 805 99 51
helmutmuehlbacher@gmx.de