Sichtverhältnisse

4-tägige Wanderung von München nach Altötting

Die Karte und die Zeichnung zeigen die ca. 100 Kilometer Entfernung von der Kunstakademie München bis zur Basilika am Bruder-Konrad Platz in Altötting.

Die auf der viertägigen Wanderung entstandene Zeichnung ist ein gerafftes Panoramabild, bei dem ca. alle fünf Kilometer eine 1m lange Zeichnung auf der 20m langen Rolle entstanden ist. Das Konzept sah vor, an vorher definierten Punkten (Z 1 – Z 19) zu zeichnen und auf der Papierrolle immer am letzten Strich der vorherigen Zeichnung anzusetzen, ohne die vorherige Zeichnung zu sehen. Dargestellt ist immer der vorwärts gerichtete Blick, unabhängig von Größenverhältnissen, Bildauswahl oder der Umgebung. Das so entstandene und wie real erscheinende Panorama wurde direkt zur Ausstellungseröffnung gebracht und auf eine vorbereitete Holzwand im Öffentlichen Raum montiert.

Die mit einer Sofortbildkamera erstellten Polaroidfotos fügen sich konsequent in das Gesamtkonzept des Projektes, nämlich der Unmittelbarkeit der Medien, ein. Während die Zeichenstandorte auf der Karte markiert und vor der Wanderung definiert wurden, zeigen die Polaroidbilder frei gewählte Blicke zwischen den Zeichenpunkten und interpretieren den Panoramablick auf eine dem Polaroidfoto spezifische Ästhetik. Die Fotos wurden, wie die Zeichnung und das Video, ohne Auswahl und weitere Bearbeitung in chronologischer Reihenfolge in die Ausstellung eingebracht.

Das parallel auf der Wanderung entstandene Video, welches in der Unterkonstruktion des Panoramas „Kreuzigung Christi“ ungeschnitten abgespielt wurde, zeigt im Gegensatz zur großformatigen Panoramazeichnung die erlebten „Zwischenräume der Zwischenräume“. Es ist gewissermaßen ein sozio-kulturelles Panorama, welches die 100 Kilometer lange Strecke in chronologischer und unbearbeiteter Form abbildet.

Karte

Zeichnung (Z1 – Z19)

Polaroidfotos