Feldforschungen

Projekt

Installationen vorwiegend im Öffentlichen Raum in München, Regensburg, Waging a. See, Laufen, Burghausen, Traunstein, Chieming, Prien und Bernau

Jahr: 2000 – 2021
Format und Technik: Installationen mit seriellen und handbemalten Fliegenklat-
schen, z.T. Töpfe, Substrat, Pflanzenkisten;
Größen und Anordnung variabel

Feldforschung Chieming | Helmut Mühlbacher

Feldforschungen | Konzeption

Helmut Mühlbacher

Das Konzept der “Feldforschung” hat seinen Ursprung bereits in der Studienzeit an der Akademie der Bildenden Künste in München und wird seit dem von mir konsequent fortgeführt und auf die jeweilige Umgebung abgestimmt. „Feldforschung“ ist per Definition eine empirische Forschungsmethode zur Erhebung von Daten mittels Beobachtung und Befragung im „natürlichen“ Kontext.

Diese Datenerhebung, Beobachtung und Befragung im „natürlichen“ Kontext führe ich mit meinen Installationen aus, in dem ich direkt den Raum und den Kontext verändere und dadurch neue „Ist-Zustände“ schaffe.

Die Installation „Feldforschung“ besteht aus seriellen und handbemalten Fliegenklatschen, die durch ihre Anordnung und Gruppierung auf den ersten flüchtigen Blick den Eindruck eines Blumenfeldes aus Narzissen oder Tulpen vermittelt. Untersucht wird dabei die veränderte Raumwirkung und die Wechselwirkung mit der „natürlichen“ Umgebung des Menschen. Durch die Intervention wird der Raum neu inszeniert und definiert, gleichzeitig wird ein überraschendes Spannungsfeld im Verhältnis zwischen Mensch und Natur aufgebaut.

Glaubt man aus der Ferne und auf den ersten Blick ein gewohntes „Natur-Bild“ zu erkennen, das durch kulturelle Prägung in unserem kollektiven Bildspeicher abgelegt ist, so liefert der zweite und dritte Blick bei näherer Betrachtung und Einlassung eine Überraschung und Irritation, die unser festgesetztes und tradiertes Bild von Natur ins Wanken bringt und Fragen an die Rolle des Menschen stellt.

Inhalt/Konzept im Kurzüberblick

formal:

  • Installation vorwiegend im Öffentlichen Raum, Größe und Maße variabel
  • die Installationen bestehen meist aus einigen Hundert konventionellen Fliegenklatschen, die weißen sind seriell, die gelben und roten handbemalt
  • loses oder stringentes Arrangement, je nach Umgebung und Kontext, die Größe, Ausdehnung oder Anordnung ist variabel und orientiert sich an der Örtlichkeit
  • die Fliegenklatschen werden in den Boden oder Substrat gesteckt, keine zusätzliche Befestigung
  • die „Feldforschung“ wird seit 2000 an den unterschiedlichsten Orten betrieben, z.B. in freier Landschaft, Industriebrachen, Parkanlagen aber auch in Verbindung mit Gebäuden und Ausstel-lungsräumen, die formale Anordnung orientiert sich an der Umgebung

konzeptionell:

  • Fragestellung an den Begriff der Natur und des Natürlichen vs. des Künstlichen
  • Fragestellung an das Verhältnis von Mensch und Natur
  • die Fliegenklatschen sind vom und für den Menschen gemachte Tötungsgeräte und bekommen durch die aktuelle Diskussion um das Insektensterben und den Artenschutz eine ganz neu Bedeutung und Brisanz
  • grundlegende Fragestellung an die Lebensbedingungen des Menschen und seine Erhabenheit

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Helmut Mühlbacher
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