Aufbruch

Projekt

Bodenskulptur am Campus St. Michael Traunstein im Rahmen der Jahresausstellung des KVTS zum Thema “Kollaps”.

Jahr: 2018

Modell und Plan: 1:50
Format: ca. 7,90 x 5,40 m
Technik: Flachstahl 8/300 mm, Erde und Grassoden
In Kooperation mit: Campus St. Michael und KVTS, Unterstützung bei der Umsetzung durch Fa. Kellerer Landschaftsbau und Fa. Kreiller Traunstein
Foto: Helmut Mühlbacher

“Textfläche AUFBRUCH” – von Norbert Niemann und Reinhold Lay
Inszenierung: Reinhold Lay und Theaterwerkstatt Traunstein
Foto: Amelie Niederbuchner

Aufbruch | Modell | 2018 | Helmut Mühlbacher
Aufbruch | Plan | 2018 | Helmut Mühlbacher
Aufbruch | Plan | 2018 | Helmut Mühlbacher
Aufbruch | Modell | 2018 | Helmut Mühlbacher

„AUFBRUCH“

2018 | Konzept von Helmut Mühlbacher für eine Bodenskulptur für den Campus St. Michael Traunstein

Ausgangssituation
Das Thema „Kollaps“ der Offenen Jahresausstellung des Kunstverein Traunstein 2018 bewegt mich zu einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema als auch mit der eines geeigneten Ortes.
Eine Skulptur zu schaffen, die in Verbindung mit dem Ort in der Lage ist, bei möglichst vielen Menschen unterschiedlichste Gefühle und Fragestellungen auszulösen, ist das erklärte Ziel.
Es soll ein Ort der Reflektion entstehen.

Ort
Südlich des Hauptgebäudes des Campus St. Michael befindet sich eine wenig gestaltete Rasenfläche, die lediglich im Bereich des Haupteingangs mit einigen alten Eiben und einem Baum bestanden ist. Das Gelände fällt von Süd nach Nord um ca. einen Meter ab.
Diese Fläche ist gut geeignet, um eine großzügige Bodenskulptur zu schaffen, die einerseits in das Ensemble eingebettet ist und andererseits von verschiedensten Standpunkten aus wahrgenommen werden kann, so z.B. aus den oberen Stockwerken des Hauptgebäudes (vgl. Lageplan M 1:200).

Skulptur
Die sehr minimalistisch konzipierte und subtil wirkende Bodenskulptur besteht aus nur zwei Materialien: dem vorhandenen Boden mit Rasen und Einfassungen aus Stahlblech.
Die Fläche eines unregelmäßigen Vierecks liegt leicht gekippt in der vorhandenen Rasenfläche. Die Ecken stehen bis zu max. 30 cm über das vorhandene Bodenniveau heraus, oder tauchen bis zu max. 30 cm in den Boden ein. Die Einfassung und Stützung der aufragenden und in den Boden eingetauchten „Scholle“ wird durch 8mm starke Stahlbleche gewährleistet, die Ecken sind verschweißt und verschliffen.
Die sehr präzis geformte schiefe Ebene, mit unterschiedlichen Neigungen, bildet einen prägnanten Kontrast zur Umgebung und wird somit zu einer raumgreifenden, spannungsreichen und labil wirkenden Skulptur, die von allen Blickwinkeln aus ein anderes Erscheinungsbild bietet (vgl. Modell M 1:50), vor allem zu unterschiedlichen Tages- und Jahreszeiten, je nach Sonnenstand und Lichteinfall.
Die Anlage der Bodenskulptur orientiert sich an der vorhandenen Topographie.
Die Bodenarbeit ist als interaktive Skulptur konzipiert und soll im wahrsten Sinne des Wortes begeh- und begreifbar sein, erfühlt und mit allen Sinnen wahrgenommen werden. Erst dadurch wird sie ihre volle Wirkung entfalten und einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Konzept / Kontext
Das Thema des „Kollaps“ steht im Zentrum der Arbeit und wird über die Skulptur sicht- und spürbar gemacht. Ziel ist es, einen Weg zu einer inhaltlichen Auseinandersetzung zu erschließen und somit einen neuen Denkort zu schaffen.
Sowohl das Umfeld des Campus St. Michael als auch eine interessierte Öffentlichkeit wird in das Konzept einbezogen, denn die Skulptur soll nicht nur für den Moment der Ausstellung wirken, sondern vielmehr in die Zukunft gerichtet sein und im wahrsten Sinne des Wortes als Plattform fungieren, als Bühne des Denkens und Handelns, z.B. für Theaterinszenierungen, Schreib- und Sprachwerkstätten, Gesprächsrunden oder Musikinterpretationen.

Aufbruch | Bestand | 2018 | Helmut Mühlbacher

Die Fläche für die Bodenskulptur wird ausgemessen

Die Skulptur fordert und mahnt indirekt eine Gesellschaft an, die sich die Situation der Entwicklung der Zivilisation vor Augen führt und reflektiert. Der Titel der Arbeit wird diese Reflektion unterstützen, aber keine Richtung vorgeben. Einerseits sind Assoziationen zu Bergriffen wie – Erschütterung – Labilität – Verwerfung – Störung – Bruch oder eben Kollaps naheliegend und spielen dabei eine wichtige Rolle.
Andererseits wird aber auch die Frage an die Zukunft einbezogen und animiert – denn der AUFBRUCH in eine tragfähige und ausbalancierte Entwicklung unserer Gesellschaft sollte dabei das oberste Ziel sein und jede/r muss sich der Frage des eigenen Standpunktes, als Individuum dieser Gesellschaft, stellen.

Dabei geht es vor allem darum, sich der Gegenwart und Zukunft bewusst zu werden, um daraus die Aufgabe und Motivation abzuleiten, für Stabilität und Gleichgewicht zu sorgen, um weitere große gesellschaftliche Brüche und Verwerfungen zu vermeiden.

Die Gedanken müssen einen AUFBRUCH erfahren und darum soll sich gerade die heranwachsende Generation durch die Skulptur und die Möglichkeit der habtischen Erfahrung angesprochen fühlen.

Installation der Bodenskulptur auf dem Campus St. Michael in Traunstein
Ansichten der fertigen Bodenskulptur
Inszenierung “Textfläche AUFBRUCH” der Theaterwerkstatt Traunstein
Aufbruch | Theaterwerkstatt | 2018 | Helmut Mühlbacher | Foto: Amelie Niederbuchner
Aufbruch | Theaterwerkstatt | 2018 | Helmut Mühlbacher | Foto: Amelie Niederbuchner
Aufbruch | Theaterwerkstatt | 2018 | Helmut Mühlbacher | Foto: Amelie Niederbuchner
Aufbruch | Theaterwerkstatt | 2018 | Helmut Mühlbacher | Foto: Amelie Niederbuchner
Aufbruch | Theaterwerkstatt | 2018 | Helmut Mühlbacher | Foto: Amelie Niederbuchner

Diese Seite setzt keine einwilligungspflichtigen Cookies

Helmut Mühlbacher
Triftweg 14a
83278 Traunstein
Tel.: 0173 / 805 99 51
helmutmuehlbacher@gmx.de