whenever wherever

Objekt / Zeichnung 5-teilig

Jahr: 2015 / 2016
Format Zeichnungen: je 100 x 100 cm 
Technik: Fineliner auf Papier
Format Tische: je 100 x 100 x 95 cm 
Technik: Metall, MDF-Platte, Glas

whenever wherever | 2015/2016 | Helmut Mühlbacher
whenever wherever | 2015/2016 | Helmut Mühlbacher
whenever wherever | 2015/2016 | Helmut Mühlbacher
whenever wherever | 2015/2016 | Helmut Mühlbacher
whenever wherever | 2015/2016 | Helmut Mühlbacher
whenever wherever | 2015/2016 | Helmut Mühlbacher

whenever – wherever

Fünf filigrane Tische von ein mal ein Meter bilden eine auf den ersten Blick sehr unscheinbare Installation im Ausstellungsraum. Kommt man näher, erscheint auf jedem Tisch ein Bild aus unzähligen Linien, welches Assoziationen zu Landkarten und somit zur Wiedergabe von Wirklichkeiten auslöst. Die liegende Präsentation der Zeichenblätter unterstützt diese Assoziation, die durch die Möglichkeit des Umrundens der Tische noch verstärkt wird.

Sehr wahrscheinlich wird sich die Frage aufdrängen, wo oder was soll das sein? Der eigene Bildspeicher wird durchwühlt und nach einem Bildabgleich geforscht. Es gibt aber keine Antwort zu finden, da die Zeichenblätter keinerlei Anhaltspunkte zu Maßstab, Größe, Entfernung, Höhe oder Tiefe liefern. Diese, der kulturellen Entwicklung geschuldeten Maßstäbe, die wir alltäglich zur Orientierung benutzen, vermitteln uns ein permanentes Gefühl von Macht und Beherrschung gegenüber der Oberfläche der Erde.

Die „Karten“ auf den Tischen erzeugen hingegen, trotz Faszination für deren Oberfläche, eher das Gefühl von Orientierungslosigkeit, vom Verlust der eigenen Größe, vom eigenen Maßstab, da sich auch keinerlei Zeichen menschlichen Lebens in den „Karten“ finden, vielleicht entsteht sogar ein Stück Ohnmacht, da es kaum gelingt auch nur eine einzige Linie zu verfolgen oder sich an einer Linie zu orientieren.

Wann und wo wird das sein oder mag das gewesen sein? Eine Frage durch die eine Neuverortung der eigenen Person stattfinden könnte, da der Kern der Arbeit um Kräfte und Dimensionen, im kulturellen Kontext gesprochen um Natur kreist, die wir so nicht kennen, aber vielleicht ahnen.
In seiner Entstehung ist die Arbeit ein rein zeichnerisches Konzept mit zwei konsequenten Vorgaben, die sich im Zeichenprozess entwickelt haben. Zum Einen beginnen die Zeichnungen mit einem kleinen Ring von innen heraus und zum Anderen versucht jede neue Linie der vorherigen so nah als möglich zu folgen. Der einzig gestaltende Eingriff ist die Platzierung und Anzahl der Startpunkte auf dem jeweiligen Blatt.
Dieses Konzept wurde stringent bis an alle Blattränder fortgeführt. Durch den Wechsel von Zug und Schub des Stiftes entstehen ab einem gewissen Durchmesser kleine Schwingungen, die, je weiter sich die Linien vom Mittelpunkt entfernen, meinem eigenen Rhythmus folgen. Die Zeichnung wird zum Seismographen der eigenen Schwingung, der eigenen Natur.
Umrundet man langsam die Zeichnungen, wird sich mit jeder Bewegung das Bild verändern, konvexe und konkave Formen ergeben sich und wechseln bei geringster Bewegung, es entsteht ein sehr dynamisches und sich ständig veränderndes Bild.

© Helmut Mühlbacher, 2015

whenever wherever | 2015/2016 | Helmut Mühlbacher
whenever wherever | 2015/2016 | Helmut Mühlbacher
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Helmut Mühlbacher
Triftweg 14a
83278 Traunstein
Tel.: 0173 / 805 99 51
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